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Grundlehrgang THL im Dienstbezirk 2 5.10.2014

SCHWAIG (DB2) - Vom 10. bis 28. September 2014 fand im Gerätehaus Schwaig der Herbstlehrgang "Grundlagen Technische Hilfeleistung" des Dienstbezirkes 2 statt.

Bei dem Lehrgang, welcher aus 36 Unterrichtseinheiten besteht, handelt es sich um einen rein praktischen Lehrgang, der jedoch auch durch theoretische Inhalte unterstützt wird. So wurden den Teilnehmern am ersten Lehrgangsabend die Grundbegriffe der Technischen Mechanik (z.B. Kräfte und Kraftflüsse, Drehmomente, Hebelarm usw.) erläutert um in der Praxis Situationen besser einschätzen zu können.

Auch Knoten und Stiche standen auf dem Programm. So lernten die Kameraden u.a. die Eigensicherung mittels Achterknoten und HMS, das Einbinden einer Trage zum horizontalen und vertikalen Ablassen Mittels Kran und das richtige Einbinden von Personen auf Tragen.

Ebenfalls auf dem Ausbildungsplan standen die verschiedenen Geräte zur Technischen Hilfeleistung. So wurde das Thema Mehrzweckzug behandelt und hier die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Rollen veranschaulicht. Auch Geräte zum Heben und Ablassen von Lasten wurden erläutert und angewendet. Hier standen sowohl die hydraulische Winde, also auch Hoch- und Niederdruckkissen auf der Tagesordnung. Dazugehörig wurde selbstverständlich auch das Thema "Unterbau" behandelt.

Im Bereich "Wasserschaden" standen Geräte wie Wassersauger, Tauchpumpe und Stromleitungslängen auf der Agenda und auch der richtige Umgang mit Wathosen wurde den Teilnehmern erläutert.

Zum Thema "Trennen und Schneiden" konnten die Teilnehmer an einem Schrott-PKW verschiedene Schneidtechniken mittels hydraulischem Rettungssatz üben. Aufgrund der großen Streuung der vorhandenen Geräte der teilnehmenden Wehren (von der TSF-Wehr bis hin zur Wehr mit zwei Löschzügen) lag das Hauptaugenmerk darauf, den Kameraden ohne schweres Rettungsgerät am Standort aufzuzeigen, was auch von Ihnen bereits an Vorarbeit geleistet werden kann bis das entsprechende Gerät eintrifft, welche Geräte dann zur Verfügung stehen, was evtl. frühzeitig nachgefordert werden muss und wie das entsprechende Gerät eingesetzt wird. Den Kameraden mit dem entsprechenden Rettungsgerät wurden die Neuerungen im Bereich der Unfallrettung näher gebracht um von den üblichen und eingefahrenen Methoden abzuweichen und die achsgerechte Personenrettung ohne Dachabnahme und mit minimalem Glasmanagement zur ermöglichen. Dies ist u.a. bei schlechter Witterung wichtig um den Verletzen diesen Bedingungen nicht auszusetzen, aber hauptsächlich nötig um den Patienten innerhalb einer bestimmten Zeit aus seiner Zwangslage zu befreien, wenn sein Gesundheitszustand eine größere Zeitspanne nicht zulässt. Hierbei wurden die Teilnehmer auch auf das parallele Arbeiten mit mehreren Rettungssätzen hingewiesen. Dank eines akkubetriebenen Leihgerätes eines Rettungsgeräteherstellers konnten die Teilnehmer auch die unterschiedlichen Schneidenformen zum vorhandenen Gerät vergleichen und die Unterschiede im Schneidverhalten deutlich spüren.

Ebenfalls ausgebildet wurde die sogenannte "Rettungsboa". Hierbei wird der verunfallten Person eine HWS-Schiene, umgangssprachlich auch "Stifneck" genannt, angelegt. Danach wird eine Rundschlinge zu um den Patienten geführt, dass er mittels Laschen bequem gerettet werden kann. Hier jedoch der Hinweis, dass dies ausdrücklich nur mit angelegter HWS-Schiene erfolgen darf. Auch das Anlegen dieser Schiene und der Rundschlinge muss erlernt werden. Da diese Art der Rettung von "Außen" etwas beengend aussieht, wurde allen Teilnehmern die Rettungsboa angelegt und von allen Teilnehmern für sehr gut befunden. Auch der Rettungsdienst im Dienstbezirk 2 ist derzeit bei der Umsetzung und führt solche Rundschlingen bereits auf vielen Fahrzeugen mit sich.

Aber auch Geräte wie Winkelschleifer, Säbelsäge, Motorsäge und Plasmaschneider wurden behandelt. Besonders Letzterer hatte es den Teilnehmern angetan und konnte in der Praxis angewendet werden.

Immer wichtigerer Punkt im Bereich der Technischen Hilfeleistung ist die Nachschließtechnik. Die Teilnehmer erlernten hier die rechtlichen Grundlagen und bekamen einen Überblick über die verschiedensten Möglichkeiten der Tür- oder Fensteröffnung. Schwerpunkt lag hierbei auf der "zerstörungsfreien Öffnung", aber auch die anderen Alternativen wurden aufgezeigt.

Alle 15 Teilnehmer bekamen am Ende des Lehrgangs ihre Zeugnisse von Lehrgangsleiter Michael Brunner und Kreisbrandinspektor Fritz Holfelder überreicht. Lehrgansleiter Brunner dankte seinem Ausbilder Andreas Helm von der Feuerwehr Schwaig für die Unterstützung während des Lehrgangs, sowie dem Schwaiger Kommandanten für die Bereitstellung von Gerätehaus und Gerät. Weiterhin dankte er der Feuerwehr Lauf für die Bereitstellung der hydraulischen Winden, sowie der Feuerwehr Reichenschwand für die Bereitstellung der Übungstüre und des Übungsfensters, sowie der Fa. Gruhn für den Übungs-PKW.

Er wünschte allen Teilnehmern eine erfolgreiche Umsetzung des Erlernten und forderte sie auf es nicht bei dem Erlernten zu belassen, sondern sich immer weiter zu bilden und ihr Wissen auch in ihren Wehren weiterzugeben.

Folgende Kameraden nahmen am Lehrgang teil:

  • FF Schnaittach: Bohl Rüdiger, Schüller Christian, Unterburger Benjamin
  • FF Osternohe: Gebhard Isabella, Gebhard Sebastian
  • FF Rüblanden: Gleixner Michael
  • FF Ottensoos: Gleixner Uwe, Schienhammer Frank
  • FF Behringersdorf: Kick Christian
  • FF Diepoltsdorf: Kühnlein Michael
  • FF Rüblanden: Lehmeier Linda, Lehmeier Ines, Wendler Bernd
  • FF Neunhof: Maier Matthias
  • FF Hüttenbach: Raum Matthias
Bericht und Foto: Michael Brunner (FF Schwaig)

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