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Lehrgang für Absturzsicherung im DB 3 |
29.04.2014 |
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DB3 - Im März fand im Dienstbezirk III ein Lehrgang Absturzsicherung (Modul 1 und 2) statt.
Nicht erst seit der Schneekatastrophe in Passau beschäftigt man sich mehr mit dem Thema Absturzsicherung. So sind inzwischen auf vielen Löschfahrzeugen Gerätesätze zur Absturzsicherung verlastet. Um diese einsetzen zu dürfen, bedarf es ähnlich dem Atemschutz einer Sonderausbildung.
Diese Sonderausbildung führten die Ausbilder im DB III im März dieses Jahres erneut durch.
An insgesamt 7 Terminen konnten die Teilnehmer aus den Feuerwehren Rummelsberg, Winkelhaid und Feucht die nötigen Grundlagen, verteilt auf 2 Module erlernen.
Beim Modul 1 ging es hauptsächlich darum, Kenntnisse aus der Grundausbildung aufzufrischen und zu vertiefen. Es wurden nur Einsatzbeispiele abgearbeitet die mit jedem TSF oder LF durchführbar sind und somit jede Feuerwehr betreffen können. Dies war unter anderem:
- Jeder Lehrgangsteilnehmer führte Hängeversuche durch. Hierbei soll aufgezeigt werden wie unangenehm es schon nach kurzer Zeit wird, wenn man in einem Feuerwehrhaltegurt oder einem Rettungsknoten hängt. Im Ausblick auf das Modul 2 wurden auch Hängeversuche mit Auffanggurt, Bandschlingen usw. durchgeführt. Dabei wurde auf das richtige anziehen der Gurte großen Wert gelegt.
- Das Selbstretten mit dem Feuerwehrhaltgurt und der Feuerwehrleine. Dabei ist darauf zu achten, dass bei Übungen eine Zweite Sicherung angelegt wird. Die maximale Übungshöhe soll hierbei 8 Meter nicht übersteigen.
- Das Rückhalten auf Flachdächern. Dabei wird der Feuerwehrmann mindestens 2 Meter von der Absturzstelle ferngehalten. Hierbei ist wichtig, dass ein Durchbruch des Daches ausgeschlossen ist.
- Das Sichern und Abführen einer gehfähigen Person über tragbare Leitern. Hierbei wird dem zu Sichernden ein Brustbund angelegt. Über einen Halbmastwurf wird die Person dann immer straff im Seil gehalten um einen Absturz auszuschließen.
- Sichtprüfung aller in den Übungen verwendeten Ausrüstungsgegenständen und wiederherstellen der Einsatzbereitschaft.
Beim Modul 2 wurden folgende Themen behandelt:
- Vorstellung Gerätesatz Absturzsicherung
- Gerätekunde, Einsatzgrundsätze, Unfallverhütungsvorschriften
- Verhalten im Notfall, Hängetrauma
- Sichern einer Einsatzkraft auf einem Dach mittels GS Absturzsicherung. Hierbei wurde mit der Drehleiter ein Sicherungspunkt über der zu sichernden Person geschaffen. Alternativ könnte im Einsatzfall auch ein Kran eingesetzt werden. Diese Art der Sicherung wird oft bei der Beseitigung von Schneelasten auf Dächern angewandt.
- Gerätekunde, Einsatzgrundsätze, Unfallverhütungsvorschriften
- Waagerechter Vorstieg auf einem Silo. Hierbei wird mittels Kernmanteldynamikseil, Karabinern, Bandschlingen und einem Auffanggurt eine Sicherungskette erstellt. Um eine Einsatzkraft in den Absturz gefährdeten Bereich schicken zu können, ist außerdem noch ein Sicherungsmann und ein Seilmanager nötig. Jeder Schritt der Lehrgangsteilnehmer wurde von den Ausbildern genauestens beobachtet.
- Senkrechter / Schräger Vorstieg an einer Industrieanlage. Hierbei war der Ausbildungsschwerpunkt darauf gelegt, das bereits Erlernte in der Praxis anzuwenden. Es musste mittels Steckleiter die Maschine bestiegen werden. Dabei mussten die Lehrgangsteilnehmer besonders auf die Seilführung achten und die Sicherungskette umlenken, um scharfe Kanten zu umgehen. Denn jede kleinste Beschädigung des Materials birgt hohe Gefahren für die Einsatzkräfte und führt zur sofortigen Aussonderung.
Nach zwei ganztägigen Ausbildungsveranstaltungen und fünf Abenden wurde ein Leistungsnachweis durchgeführt.
Hierbei musste von jedem Lehrgangsteilnehmer eine Sicherungskette aufgebaut werden, nach 10m Vorstieg wurde eine Standplatzsicherung angebracht und die schriftliche Prüfung geschrieben. Hierbei mussten ca. 10 Fragen beantwortet werden. KBI Peter Schlerf und KBM Wolfgang Dümmler machten sich ein Bild der Prüfung und konnten im Anschluss allen Teilnehmern zum bestandenen Lehrgang gratulieren. Ein besonderer Dank gilt den Bolta Werken und speziell den Kameraden Lippert und Falk, welche uns die Örtlichkeiten für die praktische Ausbildung zur Verfügung gestellt haben. |
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Teilnehmer:
Susanne Stelzer (FF Feucht), Jörg Großner, Daniel Pöhlmann (FF Rummelsberg), Rainer Hirschmann, Andreas Hirschmann (FF Winkelhaid)
Ausbilder: Florian Bayer (FF Schwarzenbruck), Philipp Wolshöfer (FF Ezelsdorf), Christian Volkmuth (FF Burgthann), Hans Plötz (FF Feucht), Christian Willner (FF Schwarzenbruck)
Bericht und Fotos: FF Ezelsdorf & KBM Falk |