![]()
|
LAUF (DB 2) - Regelmäßig arbeiten die Feuerwehren Heuchling und Lauf bei schweren Verkehrsunfällen im Stadtgebiet und auf der Bundesstraße B14 zusammen. Durch die Umstellung der Alarmierung im Dienstbezirk 2 im vergangenen Jahr, wurde die Feuerwehr Heuchling im Bereich der Anschlussstelle Lauf-Nord erstmals auch bei Einsätzen auf der Autobahn A9 mit eingebunden. Dies wurde am 19. März 2014 zum Anlass für einen gemeinsamen Übungsabend genommen, um das Zusammenspiel von ersteintreffender Ortsteilfeuerwehr und zuständiger Stützpunktfeuerwehr besser zu verzahnen. Auch einige Mitarbeiter der BRK Rettungswache Lauf samt Rettungswagen und vier Laufer Notärzte folgten der Einladung zum gemeinsamen Training im Feuerwehrgerätehaus, so dass unter sehr realistischen Bedingungen gleichzeitig auch die Schnittstelle Rettungsdienst und Feuerwehr beübt werden konnte. Als Ausbildungsgrundlagen dienten die vfdb-Richtlinie 06/01 "technisch-medizinsche Rettung nach Verkehrsunfällen" und die aktuelle S3-Leitlinie zur Versorgung Schwerverletzter. Zu Beginn der Veranstaltung referierte Rückersdorfs Feuerwehrarzt, Dr. Knud Braeske, für die Rettungsdienstmitarbeiter über die gemeinsame Einsatztaktik, die Festlegung der Rettungsgeschwindigkeiten, die Reihenfolge der notwendigen medizinischen Maßnahmen, die Befreiungsmöglichkeiten der Feuerwehr und - als Schwerpunkt - die optimale Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr. Als neues nützliches Hilfsmittel wurde den Notärzten und den BRK-Mitarbeitern die Rettungsschlinge oder auch "Rettungsboa" vorgestellt, mit deren Hilfe Unfallopfer schonend und zugleich schnell aus einem Unfallfahrzeug befreit werden können. Im Rahmen dieser Vorstellung wurde eine dieser Schlingen als Spende an das BRK übergeben. Sie wird künftig auf dem Laufer Notarzteinsatzfahrzeug vorgehalten. Parallel dazu erläuterten drei Führungskräfte der Laufer Feuerwehr, welche Vorarbeiten mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 10 der Feuerwehr Heuchling beim Verkehrsunfall getroffen werden können und worauf es bei deren Ausführung im Detail ankommt. Angefangen vom Absichern und Ausleuchten der Unfallstelle, über die Sicherstellung des Brandschutzes, dem Unterbau und Sichern des Unfallfahrzeuges, Vorarbeiten für den Einsatz hydraulischer Rettungsgeräte und der Schaffung eines ersten Zugangs zur Installation eines "Inneren Retters". Als optimale Ergänzung wurde die, in Heuchling bereits vorhandene, Ausrüstung für Verkehrsunfälle um eine Folienrolle zum schnellen Abkleben von ESG-Scheiben erweitert. Im zweiten Teil des Abends stand dann das praktische Zusammenspiel von Rettungsdienst und Feuerwehr im Mittelpunkt. An einem Schrottfahrzeug konnten verschiedene Methoden der Personenbefreiung geübt werden. Schnell zeigte sich, warum es ungemein wichtig ist, dass die Vorarbeiten beim Verkehrsunfall korrekt durchgeführt werden: wird das Unfallfahrzeug unzureichend gesichert oder an den falschen Punkten unterbaut, können beim Einsatz hydraulischer Rettungsgeräte Probleme auftreten. Die in der vfdb-Richtlinie vorgeschlagenen drei W-Fragen (wo wird Platz gebraucht? wie soll der Patient gerettet werden? wie lange ist dafür Zeit?) zur Abstimmung der Vorgehensweise zwischen Notarzt und Feuerwehr erwiesen sich als optimal. Viele Heuchlinger Einsatzkräfte nutzten die Gelegenheit selbst einmal praktische Erfahrungen mit Spreizer, Schneidgerät und Rettungszylindern zu sammeln, konnten den Laufer Ausbildern aber nur zustimmen, dass im Umgang mit diesen Geräten eine große Ausbildungs- und Einsatzerfahrung von Nöten ist. Rettungsdienst und Notärzte lobten die ersten Erfahrungen zur Rettung mit Spineboard und Rettungsboa. Das BRK erwägt, die Methode landkreisweit zu schulen und auf den RTW aller fünf Rettungswachen die entsprechenden Hilfsmittel vorzuhalten.
Nach dreieinhalb
Stunden intensiven Trainings lobten Notärzte, Rettungsdienstmitarbeiter
und die beiden Feuerwehren ausdrücklich die vermittelten Lehrinhalte.
Alle Seiten konnten für künftige Einsatzlagen wieder viel
voneinander lernen und zahlreiche neue Denkanstöße aufnehmen.
Der Laufer Feuerwehr ist es ein ernsthaftes Anliegen, sich mit allen
wichtigen Ansprechpartnern über Neuerungen beim Vorgehen zur Personenrettung
nach Verkehrsunfällen auszutauschen. In den vergangenen zwölf
Monaten ist dies mit gemeinsamen Ausbildungen mit den Mitarbeitern der
ASB Rettungswache Lauf (April 2013), den Notärzten und Rettungsassistenten
des Nürnberger Rettungshubschraubers "Christoph 27" (Juni
2013), den Laufer Notärzten und der Nachbarfeuerwehr aus Rückersdorf
(September 2013) und nun, den Mitarbeitern der BRK Rettungswache Lauf,
nebst einigen Notärzten und der Feuerwehr Heuchling sehr gut gelungen.
|
|||||||||
|