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UNTERFERRIEDEN/LINDELBURG (DB3) - Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus: Vom 16. bis 19. Juni feiert heuer die Freiwillige Feuerwehr Unterferrieden ihr 125jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe. Und da man zu einer Fahnenweihe auch einen Patenverein braucht, wurde man am 8. April bei der benachbarten Feuerwehr Lindelburg vorstellig und bat sie darum, diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen. Wer nun glaubt, bei dieser "Patenbitte" handelt es sich um eine formlose Angelegenheit, der wurde an diesem Tag eines Besseren belehrt: Diese überwiegend im oberbayerischen beheimatete Tradition ist eine vollendete Zeremonie. Darüber waren sich auch die anwesenden Bürgermeister beider Gemeinden - Burgthanns Rathauschef Georg Hirsch und Schwarzenbrucks Bürgermeister Norbert Reh - einig, eine solch gelungene Darstellung eines alten Brauchs in ihrer langjährigen kommunalpolitischen Laufbahn noch nicht gesehen zu haben. Und so marschierten sie an dem besagten 8. April los, die Unterferrieder, und machten sich mit Musikbegleitung auf den Weg nach Lindelburg, um die Nachbarwehr um die Übernahme der Patenschaft zu bitten. Mit dabei hatten sie auf einen festlich geschmückten Leiterwagen ein Faß Bier, das als Gastgeschenk die ernste Absicht der Bitte unterstreichen sollte und man anschließend auch auf die Patenschaft anstoßen zu können. Doch so einfach wollten es die Lindelburger den Unterferrieder auch nicht machen. Am symbolischen Schlagbaum war erst mal Schluß mit dem Einmarsch, und Unterferriedens Vorstand Hans Göhring und die Fahnenbraut Susanne Nerreter trugen formell die Bitte an den Lindelburger Kommandanten Bernd Haslinger vor, die Patenschaft anlässlich ihrer Fahnenweihe im Juni zu übernehmen. Darüber mussten nun widerum die Lindelburger erst beraten, ob der Bitte entsprochen werden kann. Das Ergebnis dieser Beratung war eine Aufgabe an die Unterferrieder, die beweisen soll, dass es ihnen auch wirklich ernst mit der Patenbitte sei. Auf Holzscheitel knieend altes Brot und zähe Wurst zu essen, und das noch ohne einen Tropfen Bier zum Trinken zu bekommen, hielten die Lindelburger für eine angemessene Prüfungsaufgabe. Nach einiger Zeit des Leidens bat der Unterferrieder Kommandant Manfred Hiltner um die Erlösung von den Qualen. Letztendlich entsprachen die Lindelburger diesen Wunsch, denn die Ausdauer der Unterferrieder zeigte, daß es ihnen ernst um die Patenschaft sei. Der Schlagbaum öffnete sich schließlich, und Lindelburgs Vorstand Manfred Seitz verkündete die Übernahme der Patenschaft, auf die anschließend mit einem Prost angestoßen wurde. . Nach den Grußworten der Bürgermeister Hirsch und Reh saßen die beiden Wehren noch gemütlich zusammen und feierten die Patenschaft.
Bericht: KFV Online |
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